Germain wohnt im kleinen Ort Sainte-Marie-la-Mauderne in Quebec, dem französischsprachigen Teil Kanadas. Er versucht, einen multinationalen Konzern davon zu überzeugen, eine Fabrik am Rande des Orts zu errichten. Einst lebte das Hafendorf vom Fischfang, heute sind seine Bewohner größtenteils arbeitslos. Um die Forderungen der Unternehmensversicherungen zu erfüllen, muss Germain einen Arzt dazu überreden, in ihrem Dorf zu wohnen. Unter Germains Führung tun die 150 Dorfbewohner schließlich alles, was in ihrer Macht steht, um einen jungen Arzt zu "verführen".
"»Verführung ist die wahre Gewalt«, lässt schon Lessing seine Emilia Galotti sagen. Verführung bringt die Menschen nicht nur dazu, gegen ihren ursprünglichen Willen zu handeln, sondern lässt sie diesen sogar vergessen. Verführer genießen eine unheimliche Macht, und nicht immer handeln sie zum Besten der Verführten. Das kann böse enden! Doch da es sich hier um eine leichtfüßige Komödie handelt, rechtfertigt das Ergebnis den Vertrauensmissbrauch. (...)
Bei Gute-Laune-Filmen wie diesen kommt es weniger darauf an, vom Happy End überrascht zu werden – auch einen James-Bond-Film besucht niemand mit dem nagenden Zweifel, ob es diesmal dem Helden wohl gelingt, die Welt zu retten. Spannend ist vielmehr, wie es zu einem befriedigenden Ende kommt, zumal wenn sich wie hier schon früh weitere Widerstände erkennen lassen. (...) Abgesehen von der grundlegenden Unwahrscheinlichkeit (warum sollte eine Fabrik für Plastikgefäße ausgerechnet auf einer entlegenen Insel gebaut werden, die nur per Schiff oder Hubschrauber erreichbar ist), die aber einem Märchen gestattet sei, entwickelt sich die Geschichte überzeugend und handelt von liebenswerten Persönlichkeiten. Das kanadische Publikum wie das des Sundance-Filmfestival wusste das zu honorieren, und die Komödie war Abschlussfilm der »Quinzaine des Réalisateurs« in Cannes.
Ab und zu sollte man sich vom Unterhaltungskino verführen lassen. Besonderen Spaß macht das mit der untertitelten Originalfassung, wenn man sich an der interessanten Färbung des Quebec-Französisch erfreuen kann. (Svenja Alsmann, auf: artechock.de)
Germain wohnt im kleinen Ort Sainte-Marie-la-Mauderne in Quebec, dem französischsprachigen Teil Kanadas. Er versucht, einen multinationalen Konzern davon zu überzeugen, eine Fabrik am Rande des Orts zu errichten. Einst lebte das Hafendorf vom Fischfang, heute sind seine Bewohner größtenteils arbeitslos. Um die Forderungen der Unternehmensversicherungen zu erfüllen, muss Germain einen Arzt dazu überreden, in ihrem Dorf zu wohnen. Unter Germains Führung tun die 150 Dorfbewohner schließlich alles, was in ihrer Macht steht, um einen jungen Arzt zu "verführen".
"»Verführung ist die wahre Gewalt«, lässt schon Lessing seine Emilia Galotti sagen. Verführung bringt die Menschen nicht nur dazu, gegen ihren ursprünglichen Willen zu handeln, sondern lässt sie diesen sogar vergessen. Verführer genießen eine unheimliche Macht, und nicht immer handeln sie zum Besten der Verführten. Das kann böse enden! Doch da es sich hier um eine leichtfüßige Komödie handelt, rechtfertigt das Ergebnis den Vertrauensmissbrauch. (...)
Bei Gute-Laune-Filmen wie diesen kommt es weniger darauf an, vom Happy End überrascht zu werden – auch einen James-Bond-Film besucht niemand mit dem nagenden Zweifel, ob es diesmal dem Helden wohl gelingt, die Welt zu retten. Spannend ist vielmehr, wie es zu einem befriedigenden Ende kommt, zumal wenn sich wie hier schon früh weitere Widerstände erkennen lassen. (...) Abgesehen von der grundlegenden Unwahrscheinlichkeit (warum sollte eine Fabrik für Plastikgefäße ausgerechnet auf einer entlegenen Insel gebaut werden, die nur per Schiff oder Hubschrauber erreichbar ist), die aber einem Märchen gestattet sei, entwickelt sich die Geschichte überzeugend und handelt von liebenswerten Persönlichkeiten. Das kanadische Publikum wie das des Sundance-Filmfestival wusste das zu honorieren, und die Komödie war Abschlussfilm der »Quinzaine des Réalisateurs« in Cannes.
Ab und zu sollte man sich vom Unterhaltungskino verführen lassen. Besonderen Spaß macht das mit der untertitelten Originalfassung, wenn man sich an der interessanten Färbung des Quebec-Französisch erfreuen kann. (Svenja Alsmann, auf: artechock.de)