Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors

Biografie/Historie, Deutschland 2022

Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos. Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen. In einer assoziativen Montage verbinden sich Filmgeschichte, bundesdeutsche sowie deutsch-deutsche Geschichte und nicht zuletzt die Zeitgeschichte Berlins mit dem Leben der Gregors, damals und heute. Die Erzählungen dieses unter Cineasten legendären Film-Paares werden von den Aussagen vieler Wegbegleiter flankiert. Zu ihnen zählen Filmemacher und Filmemacherinnen wie Helke Sander, Jutta Brückner, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Rosa von Praunheim, Doris Dörrie, Michael Verhoeven, Edgar Reitz, Alexander Kluge, Gerd Conradt und Volker Schlöndorff. Sie alle berichten von dem Einfluss, den die Gregors auf sie persönlich hatten. In dieser Zusammenschau entsteht ein lebendiges Bild der Filmkultur ab den 1960er- und 1970er-Jahren, in dem der Neue Deutsche Film und internationale Independent Klassiker wichtige Meilensteine sind. Mit Archivmaterial und Filmausschnitten aus 40 Filmen wie "The Chelsea Girls" von Andy Warhol, "Das Mädchen aus der Streichholzfabrik" von Aki Kaurismäki, "Shoah" von Claude Lanzmann, "Rote Sonne" von Rudolf Thome oder "Hungerjahre" von Jutta Brückner spannt der Film einen weiten Bogen, in dessen Zentrum Erika und Ulrich Gregor stehen. Mit ihnen unternehmen wir eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte und erhalten Einblicke in den Alltag dieses ebenso einflussreichen wie bescheidenen Paares, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist und immer noch jeden Tag zusammenarbeitet – getreu dem Motto von Bertolt Brecht: „Wer noch lebt, sage nicht niemals“. *** Zu den Gregors: Ulrich Gregor (geb. 18.9.1932) verfasste seit 1956 Filmkritiken sowie filmjournalistische Texte (u.a. für Filmforum, Film 56, Filmkritik, Cinema Nuovo, Cinéma 56). Mit Enno Patalas verfasste er das Grundlagenwerk "Geschichte des Films" (1962), das er 1978 als alleiniger Autor um die „Geschichte des Films ab 1960“ ergänzte. 1963 waren er und seine Ehefrau Erika Gregor (geb. 26.5.1934) Mitbegründer der Freunde der Deutschen Kinemathek, 1970 Mitgründer des Kinos „Arsenal“. Vom Berliner Senat wurden die Gregors mit der Leitung und Organisation der neu geschaffenen Berlinale-Sektion "Internationales Forum des jungen Films" beauftragt, für die Ulrich Gregor von 1971 bis 1979 als Sprecher fungierte, bevor die Gregors das Forum von 1980 bis 2000 gemeinsam leiteten. Aus heutiger Sicht weiß man, dass das Forum die Berlinale nicht nur gerettet hat, sondern zu dem gemacht hat, wofür sie weltweit steht: ein weltoffenes, politisches und künstlerisches Filmfestival.
155 Min.
HD
FSK 12
Sprache:
Deutsch

Weitere Informationen

Montage:

Silke Botsch

Komposition:

Max Knoth

Originaltitel:

Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors

Originalsprache:

Deutsch

Format:

1,85:1 HD, Farbe mit S/W-Anteilen

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch